Hier finden Sie die Einladung zum Striegel-Feldtag des LLH am 31. März 2022.
Bensheimer Hof in Leeheim.
Einladung zur Striegel-Feldvorführung
Die Bodenprobenentnahmen zu den Winterungen sind abgesehen von Regionen mit spätem Vegetationsbeginn weitgehend abgeschlossen Die durchschnittlichen Nmin-Werte liegen im Reinheimer Hügelland auf einem leicht erhöhten Niveau. Unter Flächen, die im Herbst hohe Nmin-Werte aufgewiesen haben, lassen sich im Unterboden (60 – 90 cm) deutlich höhere Nmin-Werte nachweisen. So sind unter WGerste in Abhängigkeit von der Vorfrucht zwischen 40 und 56 kg Nmin im Durchschnitt festzustellen, unter WWeizen liegen die Werte um die 60 kg Nmin und bei den ZRüben mit sehr deutlichen Schwankungen im Mittel bei 50 kg Nmin in 0-90 cm. In dem vorherigen Artikel sind die jeweiligen regionalen Nmin-Werte aufgelistet.
Die Niederschläge der letzten Wochen haben zur Sickerwasserbildung und Verlagerung von Stickstoff im Boden geführt. Achtung: der Unterboden ist feucht, aber nicht nass! Die Pflanzen können zumindest in den Gunstlagen bei entsprechender Witterung und gut ausgebildetem Wurzelsystem im Laufe des Frühjahres die verlagerten Nährstoffe erschließen.
Die Betriebskosten und besonders der N-Dünger haben derzeit utopische Höhen erreicht. Fragen zum Wasserschutz und Klimawandel führen zudem zum Überdenken von pflanzenbaulichen Strategien. Dabei steht besonders die Düngung im Fokus.
Derzeit präsentiert sich das Wintergetreide in einem überwiegend guten Zustand. Der Frost hat kaum Schäden verursacht und durch den weitgehend milden Winter hat sich das Getreide bis zu den ersten Frosttagen im Februar permanent weiterentwickelt. Derzeit stagniert allerdings das Wachstum aufgrund der Nachtfröste. Im Reinheimer Hügelland wurde bzw. wird die N1 zum Wintergetreide in Abhängigkeit von den Bestandesdichten gefahren. Für gut bestockte Weizenbestände sollten 40 kg N/ha ausreichen, da kein Regenerationsbedarf besteht, nur Spätsaaten benötigen mehr. Der Gabe zum Schossen (Ausdifferenzierung der Ährchen) kommt eine besondere Bedeutung zu. Da aus dem Unterboden je nach Vorfrucht durchaus noch N aufgenommen werden kann, sollte zum Schossen und besonders zur Spätdüngung der Versorgungsstatus der Pflanzen mittels Nitracheck oder Chlorophyllmessungen überprüft werden.
Bei knappen Nährstoffressourcen ist es wichtig, auch die übrigen Nährelement nicht zu vernachlässigen. Für die Proteinsynthese sind nicht nur N, sondern auch S und P sowie etliche Mikronährstoffe essenziell. Auch wenn der Boden diese Nährstoffe nachliefern kann, insbesondere auf Flächen, die regelmäßig organisch gedüngt werden, reicht die Zufuhr aus der Organik aber nicht aus. Daher ist die Anwendung eines schwefelhaltigen Düngers im Frühjahr ein unbedingtes Muss. Je nach Bodenanalyse kann auch ein geringe P-Gabe nötig sein.
Auf Böden mit hohem Kalkgehalt sollten außerdem mit den anstehenden Pflanzenbehandlungsmaßnahmen 30-40 g Bor/ha ausgebracht werden.
Aufgrund der hohen N-Preise sind mehr denn je auch die organischen Nährstoffträger wie Gülle, Gärsubstrate oder Mist begehrt. Flüssige Wirtschaftsdünger müssen bodennah ausgebracht werden und auf unbestelltem Ackerland unverzüglich eingearbeitet werden.
Wer die derzeit gute Befahrbarkeit nutzen möchte für die Gülle/Gärrest- Applikation zum Mais, kann an ausgewählten Standorten die Gülle oder Gärrest auf die nicht abgefrorene Zwischenfrucht fahren. Bei einer Aufbringung in den noch wachsenden Bestand können die Nährstoffe rasch in die pflanzliche Substanz eingelagert werden. Wenn dann ca. 7-10 Tage später die Zwischenfrüchte abgeschlegelt bzw. messergewalzt und kurz danach flach eingearbeitet werden, ist eine gleichmäßige N-Zufuhr und hohe Bodenverdaulichkeit möglich. Nitrifikationshemmer werden nicht benötigt.
Wie in unserem „Mittagstisch“ schon erläutert, ist der Stallmist besser als Kopfdüngung im Wintergetreide einzusetzen, als zum Mais. Die Kopfdüngung im Wintergetreide bewirkt, dass auch die schwerlösliche N-Fraktion, die spät – also im Herbst – freigesetzt wird, von einer nachfolgenden Zwischenfrucht gut aufgenommen werden kann und somit der Folgekultur zur Verfügung steht.
Wir starten in der kommenden Woche mit den ersten Nitracheck-Messungen und werden Sie informieren. Gerne stehen wir Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung.
Diesen Artikel können Sie hier herunterladen.2022_03-08Düngung und N-Effizienz steigern
Mit freundlichen Grüßen – Ihr AGGL-Team
Hier finden Sie die Ergebnisse der Nmin Beprobung Frühjahr 2022 ausgewertet nach Kooperationsräumen und Gemarkungen.
Die Ergebnisse werden fortlaufend aktualisiert. – Neuester Stand: 22. März 2022
Im Frühjahr sind Entnahme und Analyse der Bodenproben immer ein Wettlauf mit der Zeit – wir bedanken uns für Ihre Geduld und Ihr Verständnis!
- Frühjahrs Nmin Lautertal Modautal Mühltal Lindenfels 22. März 2022
- Frühjahrs Nmin Brensbach Fränkisch-Crumbach 22. März 2022
- Frühjahrs Nmin Reichelsheim und Ober-Kinzig 22. März 2022
- Frühjahrs Nmin Weschnitztal und Überwald 21. März 2022
- Frühjahrs Nmin Brensbach 11. März 2022
- Frühjahrs Nmin Weschnitztal 11. März 2022
- Frühjahrs-Nmin_Stand 01 März 2022
- Frühjahrs Nmin Stand 25. Februar 2022
- Frühjahrs Nmin Stand 17. Februar 2022
- Frühjahrs Nmin Stand 10. Februar 2022