Erste Nmin-Werte im Bereich Reinheimer Hügelland
Stand 5. Februar 2025, Flächen in Otzberg, Groß-Umstadt, Roßdorf, Groß-Zimmern, Schaafheim
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ERSATZTERMIN!!! MITTAGSTISCH AM 6. FEBRUAR VON 12:oo-12:30 UHR!!!
Was gibt´s?
„Hygieneregel für Lager und Speicher“
mit Thomas Bickhardt, LLH
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Rapsdüngung im Frühjahr – auf die Wurzel kommt es an
Die Rapsbestände spiegeln derzeit die Verschiedenheit der Standorte deutlich wider. Schon die Bestellung des Raps und sein nachfolgendes Wachstum wurden durch den milden, feuchtwarmen Sommer geprägt. Schnecken gab es im Überfluss. Zudem hat der vorherige, extrem nasse Winter (23/24) infolge der dicht gelagerten und verschlämmten Böden schon bei der Getreidevorfrucht zu schlechten Wurzelentwicklungen geführt. Innere Erosion war vor allem auf Lössstandorten oft zu finden. Ein Raps als Folgefrucht tut daher vielen Flächen gut. Aber selbst Raps hat Schwierigkeiten mit dicht gelagerten Böden. Es galt zur Bestellung eine vorsichtige Lockerung des Unterbodens in Verbindung mit einem gut abgesetzten Saatbett zu erzielen, um eine optimale Wurzelentwicklung zu ermöglichen.
Eine schlechte Bodenstruktur und die jetzt zeitweilige Vernässung der Flächen führt zu Luftmangel im Boden und damit schlechten Mineralisierungsbedingungen. Ob sich das auch in der Vegetation noch auswirkt, kann jetzt noch nicht beurteilt werden. Derzeit präsentieren sich die Rapsbestände sehr unterschiedlich. Zwischen kräftigen dichten, grünen Beständen bis hin zu Flächen mit wenigen, schwach entwickelten Pflanzen ist alles drin. Mal waren es Schnecken, mal Nässe und sehr oft Verdichtungen unterhalb der Krume.
Betrachtet man aktuell die Wurzeln der Rapspflanzen, sieht man auf einigen Standorten, dass die Hauptwurzel der Verdichtung ausweicht.
Besonders die letzten starken Niederschläge haben auch Auswirkungen auf den Nährstoffgehalt in den Böden. So muss auf allen Standorten mit Stickstoff und Schwefelverlagerungen gerechnet werden. Auf den leichteren Böden können Stickstoffmengen den durchwurzelbaren Raum verlassen haben. Bislang sind allerdings kaum gelbe Blätter zu finden, die auf einen N-Mangel hinweisen. Vielmehr überwiegt die anthocyane Verfärbung. Diese Rotfärbug weist auf einen akuten P-Mangel hin infolge von Kältestress und zu geringem Gasaustausch im Boden durch Nässe.
Neben der Reduktion der älteren Blätter besteht die Gefahr, dass auch die Anlagen von Seitentrieben oder auch Blütenanlagen reduziert werden. Unter diesen Bedingungen sollte bei schwach entwickelten Beständen versucht werden, den Pflanzen eine noch möglichst intensive Wachstumsphase unter Kurztagsbedingungen im Frühjahr zu ermöglichen, da in dieser Phase noch Seitentriebe und die Ertragsorgane angelegt werden. Falls die Witterung einen frühen Vegetationsstart ermöglicht, können schwache Bestände durch eine betonte und zeitige Andüngung (nitrathaltiger Dünger) unterstützt werden. Mit dem Übergang zum Langtag (Ende März) kommen die Pflanzen in die Streckung. Nach der ersten Aprildekade ist bei uns die Anlage der Seitentriebe vom Raps weitgehend abgeschlossen.
Eine organische Düngung zu Raps im Frühjahr wirkt aufgrund der späteren Bodenerwärmung oft zu spät und führt zu einem weiteren Anstieg der nach Raps ohnehin erhöhten Rest-Nmin-Werte. Sofern organische Dünger zu Raps gegeben werden, sollte sie möglichst früh ausgebracht und mit einer vorgezogenen mineralischen Schossgabe kombiniert werden.
Erste Nmin-Werte in der Region (Stand: 29.01.2025):
Ab Mitte Januar wurden die ersten Flächen beprobt. Ausgenommen von Flächen, die bereits im Herbst hohe Nmin-Werte aufwiesen, liegt der Nmin nach Vorfrucht Gerste, Triticale und Roggen im Schnitt bei 20 kg N/ha in 0-90 cm, nach Vorfrucht Weizen bei 40 kg N/ha. Wenn keine eigenen Bodenuntersuchungsergebnisse vorliegen, dann berücksichtigen Sie bitte diese Werte in ihrer Düngebedarfsermittlung.
Bitte beachten: Raps ist die Kultur, die am wenigsten auf Düngungsunterschiede reagiert. In langjährigen Düngungsversuchen gilt eine Grenzdifferenz von 50 kg N/ha. D.h. erst ab einem Unterschied von 50 kg N/ha machen sich Düngungseffekte überhaupt bemerkbar. Die Ertragsbildung wird maßgeblich durch die Vorwinterentwicklung beeinflusst und der Kontrolle von Schadinsekten. Ein Zuviel an N wirkt sich besonders negativ auf den Ölertrag aus.
Einen guten Bestand haben wir jetzt (Anfang Februar), wenn die Bestandesdichte bei ca. 25-40 Pfl/qm liegt und die Pflanzen eine Wurzelhalsdurchmesser > 12 mm haben.
Empfehlung für gut entwickelte Bestände:
- Vorsichtiges Andüngen. Je nach Vorwinteraufnahme kann die N-Aufnahme um 20-30 kg N/ha reduziert werden. Präsentiert sich der Bestand optisch gut, dann die 1. Gabe verringern. Sonst wird zu viel Kraut gebildet und die Knospenbildung und Standfestigkeit leidet. Wenn allerdings die mittleren Blätter gelb oder rötlich verfärbt sind, dann vorrangig die zweite N-Gabe reduzieren.
- NH4-N-Dünger oder Harnstoff verwenden.
Empfehlung für schwache, unter der Nässe leidende Bestände:
- Startbetonte Düngung in Verbindung mit einem Vorziehen der 2. Gabe. Bewährt hat sich auch die einmalige frühe Düngung mit stabilisierten N-Düngern.
- wenn die Wurzeln infolge phasenweiser Vernässungen und schlechter Bodenstruktur geschwächt sind, sollte die Startgabe einen höheren Nitratanteil enthalten (z.B. ASS)
- Startgabe evtl. mit DAP kombinieren. Bitte überprüfen Sie zuerst die aktuelle Bodenuntersuchung nach DÜV und ob eine zusätzliche P-Düngung möglich ist (Einhaltung der vorgegebenen P–Salden). Wirtschaftsdünger sind in Hinblick auf Phosphat durch die langsame Verfügbarkeit organischer Verbindungen zur Förderung geschwächter Pflanzen wenig geeignet.
Unbedingt und immer auf die Schwefel- und Borversorgung achten! Beide Elemente können ausgewaschen werden, Bor wird darüber hinaus bei Trockenheit und hohen Kalkgehalten auch festgelegt.
Diesen Artikel können sie hier herunterladen. https://aggl-otzberg.de/wp-content/uploads/2025/02/2025-Rundbrief-Rapsduengung.pdf
Mittagstisch am 29. Januar von 12:oo-212:3o Uhr!
Was gibt´s?
Sportprogramm Level 2
„Pflanzen fit bei Trockenheit!“
Mittagstisch am 22. Januar von 12:oo-12:3o Uhr!
Was gibt´s?
Sportprogramm Level 1:
„Pflanzen fit bei Nässe“