Es hat endlich geregnet. Bis zum Regen war das Wachstum nur sehr verhalten. Der bislang ausgebrachte Dünger wurde je nach Düngungstermin und -form nur verhalten aufgenommen und umgesetzt. Aufgrund der Trockenheit gab es bislang auch keine nennenswerte Nachlieferung aus dem Boden. Das ändert sich jetzt. Der Niederschlag der letzten Tage (seit 28. April) in Verbindung mit Bodentemperaturen um 14 °C wird zu einem erheblichen Mineralisierungsschub führen. Nitrat aus mineralischer Düngung, das wegen der Trockenheit nicht von den Wurzeln aufgenommen wurde, kann jetzt wirken. Um einen groben Überblick zu erhalten, wurden heute Bodenproben aus dem Oberboden bis 30 cm entnommen und per Nitracheck analysiert. Üblicherweise kann man bei diesem Verfahren einen Fehlerwert bis zu 20 % unterstellen, aber selbst wenn die Fehlerrate deutlich höher wäre, bleibt doch festzustellen, dass der Nmin-Wert in der Krume beträchtlich ist:
Kultur | Nmin (0-90 cm)(Vegbeginn) | bisher gedüngt | Nmin (0-30 cm)(30.04.2020) |
Weizen (nach Kartoffel) | 47 kg NO3-N/ha | 123 kg N/ha | > 150 kg NO3-N/ha |
Weizen (nach Erbsen) | 38 kg NO3-N/ha | 93 kg N/ha | 80 kg NO3-N/ha |
Fazit: für diese Schläge reicht der Stickstoff-Vorrat im Oberboden aus.
Je nach Standort werden auf guten Standorten (Löss, ca. 70 BP) je nach Sorte beim Winterweizen 500-700 ährentragende Halme angestrebt. Ob dieser Ährenbestand erreicht werden kann, lässt sich gerade jetzt durch Auszählen leicht ermitteln. Wenn die Triebdichte nicht ausreicht, korrigieren Sie bitte die Ertragserwartung nach unten. Ein hohes TKG kann nur zu einem geringen Teil den Ertragsausfall kompensieren und das auch nur wenn die Witterung stimmt. Die dazu benötigte langsame Abreife bei feucht-kühler Witterung ist bei uns in Südhessen leider nur ein schöner Traum.
Halten Sie sich mit der Spätdüngung zurück!
Behalten Sie die Übersicht, indem Sie Pflanzen- und gerne auch Bodenmaterial zur Schnellanalyse bringen oder abholen lassen!
Kontaktieren Sie uns (Tel. 06162-9435210), wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung!
Ihr AGGL-Team