Abreife-Monitoring Silomais
Die Trockenmasse (TM) der Gesamtpflanze hat in dieser Woche durchschnittlich 34 Prozent erreicht. Einige Probestandorte waren bereits geerntet. Beim Blick auf die Kolben- TM werden die für eine optimale Stärkeausbildung notwendigen 55 Prozent nur auf dem Standort Mörlenbach erreicht. Der Trockenkolbenanteil (in Prozent) hat in der letzten Woche teilweise noch zugenommen. Dieser Wert verdeutlicht die Stärkeeinlagerung und den Kolbenzuwachs. Je höher der Trockenkolbenanteil, desto höher kann die TM der Gesamtpflanze sein, ohne Verdichtungsprobleme zu bekommen. Liegt der Trockenkolbenanteil unter 50 % führt eine hohe Trockensubstanz der Gesamtpflanze zu Verdichtungsproblemen.

So unterschiedlich, wie sich die Maisschläge in der Abreife der Restpflanze zeigen, so unterschiedlich ist auch die Kolbenausbildung.
Probeerfassung AGGL Otzberg 06162-94352-13 in Zusammenarbeit mit LLH Griesheim
Ziel: mind. 55 % Stärke; aber Restpflanze max. bis zum Kolbenblatt von unten abgestorben
Aus aktuellem Anlass: Winter-Aussenhaltung von Rindern und Pferden
Die Aussenhaltung von Rinder und Pferden im Winter ist unter dem Gesichtspunkt des Grundwasserschutzes oft kritisch zu betrachten. Vor allem nach den ergiebigen Niederschlägen in den letzten Wochen erfordert die Aussenhaltung im Hinblick auf Narbenschädigungen eine hohe Aufmerksamkeit beim Flächenmanagement.
In Wasserschutzgebieten ist die Weidehaltung im Winter nicht erlaubt. Aber auch außerhalb von WSGen ist eine Beweidung/Haltung, bei der die Grasnarbe großflächig zerstört wird, keine gute fachliche Praxis.
Aus der Narbenschädigung ergeben sich oft ein erhöhter Unkrautdruck und auf jeden Fall Ertragseinbußen im Folgejahr. Durch Kot und Urin der Weidetiere auf der zertrampelten Fläche kommt es zu Nitrateinträgen ins Grundwasser; wenn das Oberflächenwasser von der Fläche abfließt auch zu Nährstoffeinträgen in Gräben und Vorfluter.
Bitte vermeiden Sie solche unschönen Bilder:
- Flächengröße und Tieranzahl müssen zusammenpassen
- Zufüttern auf fester Fläche
- Aufstallen, wenn die Fläche zu nass wird/die Grasnarbe zu stark geschädigt wird
Flächen, die großflächig zermatscht und zertreten sind, also keine Futtergrundlage für die auf ihnen gehaltenen Tiere bieten, sind auch per Definition keine Grünlandflächen mehr und können aus dem Flächenantrag gestrichen werden.
Düngungsempfehlungen zu Getreide
Viel Regen, wenig Stickstoff, kräftige Bestände – komplizierte Bestandesführung
Der Winter 2019/20 war recht mild mit wenigen Frosttagen, so dass alle Winterungen über Winter weiterwachsen konnten. Die erheblichen Niederschlagsmengen der letzten Woche haben die Wasservorräte gut aufgefüllt. Auf tiefgründigen Lössstandorten (Reinheimer Hügelland) kam es zu einer Verlagerung der Bodenvorräte in die unteren Schichten. Auf schwächeren oder stauwasserbeeinflussten Standorten ist damit zu rechnen, dass der Nitratstickstoff zum großen Teil ausgewaschen wurde. Die nachfolgenden Tabellen stellen die mittleren Werte für das Reinheimer Hügelland und die Übergangslage Nord dar.
Die Tabelle zeigt die N-min-Werte (kg Nmin/ha) zuVegetationsbeginn 2020 für Getreide, Raps und Rüben in Abhängigkeit von der Vorfrucht
Aufgrund der schlechten Befahrbarkeit wurde bislang kaum gedüngt. Die DÜV verbietet das Aufbringen von N- und P-haltigen Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen etc. auf überschwemmten oder wassergesättigten Böden. Auch unter den Gesichtspunkten des Bodenschutzes sollten die Flächen gut abgetrocknet sein. Bei der Düngebedarfsermittlung für Stickstoff (DBE) wird der Nmin-Vorrat aus allen drei Bodenschichten in Ansatz gebracht – unabhängig davon, wie die Verteilung des Stickstoffs innerhalb der drei Schichten ist. Dazu können Sie eigene Bodenuntersuchungen verwenden oder die von uns für den WRRL-Maßnahmenraum ermittelten Nmin-Werte als Richtwerte verwenden. Bitte beachten Sie, dass in Wasserschutzgebieten je nach WSG-Verordnung oder Kooperationsvertrag die Nachlieferung aus der organischen Düngung meist höher angesetzt wird als nach DÜV. Die DBE muss mindestens nach den Vorgaben der DÜV dokumentiert werden und sieben Jahre lang aufbewahrt werden! Die DBE ergibt die für die jeweilige Kultur maximal auszubringende Gesamtmenge. Sie ist in der Vegetationszeit nach pflanzenbaulichen Gesichtspunkten aufzuteilen.
Die nasse Witterung hat das Wachstum des Wintergetreides etwas abgebremst. Die Bestände sind meist gut entwickelt und ohne Auswinterungsschäden, früh gesätes Getreide ist z.T. schon überwachsen. Auch der Raps ist über Winter weitergewachsen. Aufgrund des ausgebliebenen Winters passt der aktuelle Vegetationsstand eher zum Ende als zum Anfang März. Bis zum Schossbeginn des Getreides (Anfang April) können bei der derzeitigen Witterung noch jede Menge Nebentriebe gebildet werden. Es besteht, außer bei schwach entwickelten spät gesäten Beständen, kein Grund zur Eile. Lediglich Winterraps, welcher früh in der Vegetation einen hohen N-Bedarf hat, sollte bei Befahrbarkeit jetzt gedüngt werden. Hier sollte jetzt die erste und zweite Gabe zusammengefasst werden, sofern die erste Gabe noch nicht gefallen ist.
Überlegungen zur Düngungsstrategie:
Ausreichende N-Versorgung bei ausreichend entwickelten Pflanzenbeständen bis zum Bestockungsende: Die Startgabe muss sich nach der Bestandesdichte und -entwicklung ausrichten. Bestandesdichten können für Weizen bei Bestockungsende je nach Sortentyp bis 800 Trieb/qm betragen, für mehrzeilige Gerste 700-900 Triebe/qm, für zweizeilige Gersten 900-1.100 Triebe/qm aufweisen. So können nach Triebreduktion während der Schossphase ausreichend ährentragende Halme erzielt werden. Getreidebestände müssen bis zum Bestockungsende ca. 50-70 kg N/ha aufgenommen haben. Diese N-Aufnahme erfolgt zu Vegetationsbeginn vorzugsweise aus dem Krumenbereich. Prinzipiell gilt, dass gut entwickelte Bestände nicht vor Stadium 25 die 1. N-Gabe erhalten sollten. Wenn Weizen bereits bestockt ist, braucht nicht mehr als dieser Bedarf abzüglich Nmin aus dem Oberboden gedüngt zu werden. Hat der Weizen noch nicht bestockt, kann die erste Gabe um 10 – 20 kg N/ha erhöht werden. Ist der Weizen schon stark bestock, dann ist die erste Gabe nach hinten zu verschieben und ggfs. zu reduzieren. Erst mit dem Übergang zum Schossen ist die N-Düngung ertragswirksam. In diesem Stadium sind die Getreidebestände aber auch in der Lage, im Unterboden liegende N-Vorräte zu erschließen. Das heißt ab dem Schossen sind zur weiteren Bemessung innerhalb der DBE-Vorgabe Nitracheck, Düngefenster oder Chlorophyllmessungen zur weiteren Beurteilung heranzuziehen.
Nicht nur Stickstoff, sondern ganz besonders auch Schwefel sowie Bor werden ausgewaschen. Sowohl beim Raps, als auch zum Wintergetreide ist auf eine ausreichende Versorgung mit Schwefel zu achten. Eine schwefelbetonte Startgabe bietet sich an. Schwefel wird parallel mit Stickstoff aufgenommen und ist maßgeblich am Wachstum sowie der Eiweißbildung beteiligt, er sollte nicht im Mangel sein.
Aktuelle Nmin Werte Weschnitztal Stand 3. März 2020
Der Winter 2019/2020 war mild und ohne nennenswerte Frosttage. Die Vegetationsruhe im Winter kam spät und war sehr kurz. Die Winterweizenbestände präsentieren sich recht gut, allerdings hat die Wintergerste unter den teilweise sehr schlechten Aussaatbedingungen gelitten. Einige Betriebe mussten sogar auf die Aussaat verzichten. In Fürth-Krumbach sind seit Jahresbeginn 205 mm Niederschlag gefallen, davon allein 158 mm nur im Februar. Diese ergiebigen Niederschläge haben dazu geführt, dass leichtlösliche Nährstoffe in tiefere Bodenschichten verlagert wurden und unsere Bodenprobenkampagne Frühjahr 2020 unterbrochen werden musste.
Die Böden sind wassergesättigt und nicht schadlos befahrbar!
Eine Auswertung von 43 bereits beprobten Flächen im Weschnitztal haben wir für Sie zur Orientierung zusammengestellt:


