Reifeprüfung Grünland (LLH) – 2. Termin

Geschrieben am 27.04.2021 | Kategorie(n) Beiträge

Zweiter Termin 26. April

Reifeprüfung Grünland (LLH)

Geschrieben am 22.04.2021 | Kategorie(n) Beiträge

Erster Termin 19. April

 

Untersaaten in Mais und Getreide – Jetzt die Weichen für geringe Nmin-Werte im Herbst stellen

Geschrieben am 20.04.2021 | Kategorie(n) Beiträge

Noch immer sind die Nächte relativ kalt und die Tagestemperaturen noch nicht so warm, dass der Boden sich nachhaltig erwärmt. Die Maisaussaat geht nur schleppend voran, das Getreide tut sich schwer im Wachstum. Aber anders als in den letzten beiden Jahren ist das zögerliche Wachstum eben der Kälte geschuldet und eben nicht durch Trockenheit und Hitze verursacht. Es hat etwas geregnet, nicht so viel, dass das Grundwasser in nennenswertem Umfang angestiegen ist, aber doch so viel, dass zumindest das Wintergetreide eine mögliche Trockenperiode verkraften kann.

Besonders für Betriebe in den nitratgefährdeten (roten) Gebieten oder Futterbaubetriebe lohnt es sich, Gedanken zu machen, ob eine Untersaat jetzt ins Getreide oder demnächst in den Mais eingebracht werden kann. In Biobetrieben sind Untersaaten ein probates Mittel, um die Bodenfruchtbarkeit zu bewahren und Unkräuter zu unterdrücken. Aber auch im konventionellen Landbau rentiert es sich, darüber Gedanken zu machen, da die Etablierung von Zwischenfrüchten nach der Ernte aufgrund des Klimawandels immer schwieriger wird. Die Vorzüge für den Wasserschutz liegen auf der Hand:

  • sicherer Feldaufgang in Trockenlagen
  • Stickstofffixierung nach der Ernte, die der Folgefrucht zur Verfügung steht
  • Erosionsminderung durch erhöhte Bodenbedeckung
  • Bessere Tragfähigkeit des Bodens
  • Unkrautunterdrückung
  • Zeit- und Kostenersparnis, wenn eine geplante Zwischenfrucht oder Feldfutterfrucht als Untersaat bereits im Frühjahr ins Getreide bestellt wird

Für Futterbaubetriebe ergibt sich durch den Anbau einer gräserbetonten Untersaat die Möglichkeit für einen späten Schnitt im Herbst oder einen frühen Schnitt im kommenden Jahr. Die letzten Jahre haben immer wieder gezeigt, dass nur noch der 1. Grünlandschnitt zuverlässig für die Ration eingeplant werden kann. Spätere Grünlandnutzungen schwanken stark bzw. sind in den letzten Jahren oft ausgefallen. Darüber besteht bei geplanter Nutzung auch in den nitratgefährdeten Gebieten bei einer Aussaat vor dem 15. Mai (wichtig: Dokumentation!) die Möglichkeit Gülle oder Gärsubstrat nach Ernte einer Getreidevorfrucht auszubringen. Im vergangenen Jahr hatten Untersaaten nach GPS-Roggen trotz zunächst spärlicher Entwicklung sich im Herbst gut entwickelt und niedrige Nmin-Werte hinterlassen. Da durch die Kälte die Wintergetreidebestände nur verzögert wachsen, besteht durchaus noch die Möglichkeit in Roggen, Triticale oder Weizen und besonders in Sommergetreide eine Untersaat einzubringen.

Das ist zu beachten bei Untersaaten im Getreide:

  • Untersaaten mit Gräsern (Dt. Weidelgras, ca. 10 kg/ha oder kleinkörnigen Leguminosen (6 kg/ha Gelbklee oder Erdklee, 3-4 kg/ha Weißklee, 5 kg/ha Luzerne)
  • Bei kleinkörnigen Leguminosen ist kein später Einsatz von Wuchsstoffen (Winden, Disteln) möglich
  • Ausbringung mit (pneumatischem) Düngerstreuer (Gräser sind Lichtkeimer) oder in Verbindung mit Striegeln
  • standfeste Sorten (Weizen bevorzugt Einzelährentyp), Wachstumsregler müssen eingesetzt werden
  • nach der Getreideernte die Stoppeln mulchen, um die Bestockung zu fördern

Mais eignet sich wegen der vergleichsweise langsamen Jugendentwicklung, dem weiten Reihenabstand und der Wuchshöhe besonders gut für die Anlage von Untersaaten. Grasuntersaaten können im Maisanbau dazu beitragen nach der Ernte im Boden verbliebene Reststickstoffgehalte vor Auswaschung zu schützen. Auch nach der Maisernte nimmt die Untersaat weiter Stickstoff auf und trägt so dazu bei, Nitrateinträge in das Grundwasser zu verhindern. Mit dem Bestandesschluss stellen die Untergräser durch den Lichtmangel ihr Wachstum ein und wachsen erst nach der Ernte weiter. Gute Erfahrungen konnten wir in der Vergangenheit damit machen, dass anstelle des Einsatzes eines blattaktiven Herbizides der Mais gestriegelt wurde und mit diesem Arbeitsgang die Untersaat ausgebracht wurde. Die Auflockerung des Bodens, führte sogar in den ersten Wochen nach Ausbringung der Untersaat zu einem Wachstumsschub des Mais.

Als Untersaaten kommen im Mais

  • Rotschwingel (langsame Jugendentwicklung, frühe Ausaat (5 kg/ha) mit Mais oder kurz danach, Ausbringung mit Gülle/GS möglich)
  • Deutsches oder Welsches Weidelgras (Aussaat erst im 4-6-Blattstadium, 3 kg/ha, Welsches Weidelgras nur bei ausreichender Wasserversorgung des Standorts)
  • Landsberger Gemenge (15 kg/ha, 6-Blattstadium)
  • Gelbklee (5-8 kg/ha), Luzerne (4-6 kg/ha)

Üblicherweise wird zum Mais im Pflanzenschutz als erste Maßnahme ein Bodenherbizid eingesetzt. Dann sollte die Untersaat frühestens 2-3 Wochen nach der Applikation ausgebracht werden. Blattaktive Mittel werden in der Regel von den Gräsern gut vertragen.

Im Rahmen von Demonstrationsversuche oder in WSG-Kooperationen unterstützen wir Sie gerne kurzfristig mit Saatgut.

Diesen Artikel können Sie hier herunterladen:  2021_04-20-Rundbrief_Untersaaten in Getreide und Mais

Aktualisierung der Nmin Werte vor Mais für Weschnitztal und Überwald

Geschrieben am 13.04.2021 | Kategorie(n) Beiträge

Mit etwas Verzögerung sind die letzten Nmin Ergebnisse eingetroffen.

 

Aktualisierung der Nmin-Werte – Rüben und Mais wasserschutzkonform düngen

Geschrieben am 25.03.2021 | Kategorie(n) Beiträge

Eine Aktualisierung der Nmin-Werte (Stand 24.03.21) im Reinheimer Hügelland kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden:
Nmin-Werte Reinheimer Hügelland (24.3.21)

Dre nachfolgende Rundbrief kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden:

Rundbrief Rüben und Mais

In diesem Jahr sind im Reinheimer Hügelland für gleiche Hauptfrüchte nur geringe Unterschiede zwischen den verschiedenen Gemarkungen festzustellen. Bitte beachten Sie: Sofern keine eigenen Bodenanalysen vorliegen, müssen unsere Werte bzw. die Richtwerte aus der LLH-Referenzflächenliste im gleichen Postleitzahlbereich für die DBE verwendet werden!

Um möglichst genaue Werte zu erhalten, lassen wir die Bodenproben zu den jeweiligen Kulturen und unter Berücksichtigung von regionalen Besonderheiten (z.B. Vegetationsbeginn, frühe Ausbringung stabilisierter N-Dünger, …) wie in der Abbildung dargestellt in verschiedenen Zeitfenstern entnehmen. Dabei muss außerdem für Transport und Analyse ein entsprechendes Zeitfenster berücksichtigt werden.

Mittlerweile liegen im Reinheimer Hügelland die ersten Ergebnisse für Sommerungen vor. Wer Sommergetreide anbaut, kann sich an den Werten zu Zuckerrüben orientieren.

Da im Reinheimer Hügelland vorzugsweise Lössstandorte beprobt werden, werden andere, meist durch Stauwasser beeinflusste Flächen separat ausgewertet. Der Stichprobenumfang ist klein, trotzdem ist gut zu erkennen, dass die Ergebnisse deutlich höher sind als unter den Lössstandorten. (Hier ist der Begriff humos bitte nicht mit der Definition in der DBE gleichzusetzen, da Humusgehalte > 4 % nicht erreicht werden.)

Die mittleren Nmin-Werte zu den Hackfrüchten unterscheiden sich nur wenig. Die Spanne zwischen den niedrigen und den hohen Nmin-Werten wird meist vom Einarbeitungstermin der Zwischenfrüchte beeinflusst. Bei zeitiger Einarbeitung werden höhere Nmin-Werte nachgewiesen als bei späterer Einarbeitung. Zunehmend wird auch in unserer Region früher eingearbeitet, weil durch die milderen Winter ein Abfrieren nicht mehr gewährleistet ist. Aber muss denn wirklich im Januar eingearbeitet werden? Reicht es nicht, wenn ggfs. mit der Messerwalze durchgeschnitten wird? Der Einsatz der Messerwalze belässt eine Mulchschicht auf dem Acker, die Erosion und Verschlämmung verhindert. Das Material kann so gut vorrotten und dient zudem den Regenwürmern als Nahrung. Bei der späteren Einarbeitung werden durch die Vorrotte positive Mikroorganismen gefördert, es kommt nicht zur Fäulnisbildung.

 

Für Zuckerrüben und Mais wurden je nach Ertragserwartung und Schlaghistorie einzelschlagbezogene Düngeempfehlungen zwischen 0 und >140 kg N/ha errechnet. Dabei muss jede/r Betriebsleiter/in darauf achten, dass in den roten Gebieten die 20%-Kürzung im Mittel der bewirtschafteten Flächen eingehalten wird. Wir haben daher für solche Flächen auch die jeweiligen DBE nach DÜV errechnet und verschickt. – In unseren Düngeempfehlungen schätzen wir sehr differenziert in Abhängigkeit von Betrieb, Fläche und Hauptfrucht das Mineralisierungspotenzial ein. Hackfrüchte können aufgrund des späteren Erntetermins sehr gut den bodenbürtigen Stickstoff verwerten. Hier sind N-Nachlieferungen zwischen 20-40 kg N/ha realistisch und müssen in die Düngeplanung miteinbezogen werden. Auch für organische Dünger gelten derzeit in Wasserschutzgebieten besondere Anrechnungen des Gesamt-N-Anteils, die sich sehr wohl bewährt haben:

 

Rindergülle, Gärsubstrat:                   60% z. HF, 20% z. FF

Schweinegülle:                                      70% z. HF, 20% z. FF

Stallmist:                                               40% z. HF, 30% z. FF

Geflügelmist, -trockenkot:                 60% z. HF, 20% z. FF

Kompost:                                               35% z. HF, 25% z. FF

 

Bitte handeln Sie nicht nach der Maßgabe, „was nicht verboten ist, ist erlaubt“. Die DÜV lässt durchaus die Ausbringung verschiedener organischer Dünger zur Hauptfrucht zu. Aber: die Nmin-Ergebnisse im Herbst zeigen immer wieder, dass Stallmist/Kompost + Gülle/GS zu Mais oder Z.Rüben in der Regel zu hohen bis höchsten Nmin-Werten führen.  Vermeiden Sie diese Kombinationen, bringen Sie den Mist mit Exaktstreuern ins Getreide aus oder legen Sie im Frühjahr ein Zwischenlager auf dem Feld an. Der gelagerte und gut verrottete Mist kann optimal zur Zwischenfrucht ausgebracht werden. Wir stehen Ihnen gerne dabei beratend zur Verfügung. – Verwenden Sie keine Nitrifikationshemmer, wenn Mist oder Kompost gefahren wurde oder die Zwischenfrucht sehr spät eingearbeitet wurde, ansonsten ist die verspätete Nachlieferung vorprogrammiert.

 

Wir wünschen Ihnen gutes Wetter und viel Erfolg für die anstehenden Feldarbeiten! Bleiben Sie gesund!