Reifeprüfung Grünland 2022

Geschrieben am 27.04.2022 | Kategorie(n) Beiträge

Vielen Dank an Angela Mögel, LLH für die Videos!

Mit der Reifeprüfung auf Dauergrünland werden Ertrags- und Qualitätsentwicklung im Aufwuchs ermittelt.

Angela Mögel (LLH) begleitet die Reifeprüfung bereits im dritten Jahr mit Video-Clips.

Anbei der Link zum Video 11. Mai 2022 https://youtu.be/JL9H-bCHVIw

Anbei der Link zum Video 2. Mai 2022 https://youtu.be/_y8E8wIwuto

Anbei der Link zum Video 25. April 2022 https://youtu.be/sKGfJWzCJj4

 

Nmin nutzen und N-Effizienz steigern

Geschrieben am 09.03.2022 | Kategorie(n) Beiträge

Die Bodenprobenentnahmen zu den Winterungen sind abgesehen von Regionen mit spätem Vegetationsbeginn weitgehend abgeschlossen Die durchschnittlichen Nmin-Werte liegen im Reinheimer Hügelland auf einem leicht erhöhten Niveau. Unter Flächen, die im Herbst hohe Nmin-Werte aufgewiesen haben, lassen sich im Unterboden (60 – 90 cm) deutlich höhere Nmin-Werte nachweisen. So sind unter WGerste in Abhängigkeit von der Vorfrucht zwischen 40 und 56 kg Nmin im Durchschnitt festzustellen, unter WWeizen liegen die Werte um die 60 kg Nmin und bei den ZRüben mit sehr deutlichen Schwankungen im Mittel bei 50 kg Nmin in 0-90 cm. In dem vorherigen Artikel sind die jeweiligen regionalen Nmin-Werte aufgelistet.

Die Niederschläge der letzten Wochen haben zur Sickerwasserbildung und Verlagerung von Stickstoff im Boden geführt. Achtung: der Unterboden ist feucht, aber nicht nass! Die Pflanzen können zumindest in den Gunstlagen bei entsprechender Witterung und gut ausgebildetem Wurzelsystem im Laufe des Frühjahres die verlagerten Nährstoffe erschließen.

 

Die Betriebskosten und besonders der N-Dünger haben derzeit utopische Höhen erreicht. Fragen zum Wasserschutz und Klimawandel führen zudem zum Überdenken von pflanzenbaulichen Strategien. Dabei steht besonders die Düngung im Fokus.

Derzeit präsentiert sich das Wintergetreide in einem überwiegend guten Zustand. Der Frost hat kaum Schäden verursacht und durch den weitgehend milden Winter hat sich das Getreide bis zu den ersten Frosttagen im Februar permanent weiterentwickelt. Derzeit stagniert allerdings das Wachstum aufgrund der Nachtfröste. Im Reinheimer Hügelland wurde bzw. wird die N1 zum Wintergetreide in Abhängigkeit von den Bestandesdichten gefahren. Für gut bestockte Weizenbestände sollten 40 kg N/ha ausreichen, da kein Regenerationsbedarf besteht, nur Spätsaaten benötigen mehr. Der Gabe zum Schossen (Ausdifferenzierung der Ährchen) kommt eine besondere Bedeutung zu. Da aus dem Unterboden je nach Vorfrucht durchaus noch N aufgenommen werden kann, sollte zum Schossen und besonders zur Spätdüngung der Versorgungsstatus der Pflanzen mittels Nitracheck oder Chlorophyllmessungen überprüft werden.

Bei knappen Nährstoffressourcen ist es wichtig, auch die übrigen Nährelement nicht zu vernachlässigen. Für die Proteinsynthese sind nicht nur N, sondern auch S und P sowie etliche Mikronährstoffe essenziell. Auch wenn der Boden diese Nährstoffe nachliefern kann, insbesondere auf Flächen, die regelmäßig organisch gedüngt werden, reicht die Zufuhr aus der Organik aber nicht aus. Daher ist die Anwendung eines schwefelhaltigen Düngers im Frühjahr ein unbedingtes Muss. Je nach Bodenanalyse kann auch ein geringe P-Gabe nötig sein.

Auf Böden mit hohem Kalkgehalt sollten außerdem mit den anstehenden Pflanzenbehandlungsmaßnahmen 30-40 g Bor/ha ausgebracht werden.

Aufgrund der hohen N-Preise sind mehr denn je auch die organischen Nährstoffträger wie Gülle, Gärsubstrate oder Mist begehrt. Flüssige Wirtschaftsdünger müssen bodennah ausgebracht werden und auf unbestelltem Ackerland unverzüglich eingearbeitet werden.

Wer die derzeit gute Befahrbarkeit nutzen möchte für die Gülle/Gärrest- Applikation zum Mais, kann an ausgewählten Standorten die Gülle oder Gärrest auf die nicht abgefrorene Zwischenfrucht fahren. Bei einer Aufbringung in den noch wachsenden Bestand können die Nährstoffe rasch in die pflanzliche Substanz eingelagert werden. Wenn dann ca. 7-10 Tage später die Zwischenfrüchte abgeschlegelt bzw. messergewalzt und kurz danach flach eingearbeitet werden, ist eine gleichmäßige N-Zufuhr und hohe Bodenverdaulichkeit möglich. Nitrifikationshemmer werden nicht benötigt.

Wie in unserem „Mittagstisch“ schon erläutert, ist der Stallmist besser als Kopfdüngung im Wintergetreide einzusetzen, als zum Mais. Die Kopfdüngung im Wintergetreide bewirkt, dass auch die schwerlösliche N-Fraktion, die spät – also im Herbst – freigesetzt wird, von einer nachfolgenden Zwischenfrucht gut aufgenommen werden kann und somit der Folgekultur zur Verfügung steht.

Wir starten in der kommenden Woche mit den ersten Nitracheck-Messungen und werden Sie informieren. Gerne stehen wir Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung.

Diesen Artikel können Sie hier herunterladen.2022_03-08Düngung und N-Effizienz steigern

Mit freundlichen Grüßen – Ihr AGGL-Team

Frühjahrs Nmin 2022

Geschrieben am 01.03.2022 | Kategorie(n) Beiträge

Hier finden Sie die Ergebnisse der Nmin Beprobung Frühjahr 2022 ausgewertet nach Kooperationsräumen und Gemarkungen.

Die Ergebnisse werden fortlaufend aktualisiert. – Neuester Stand: 22. März 2022

Im Frühjahr sind Entnahme und Analyse der Bodenproben immer ein Wettlauf mit der Zeit – wir bedanken uns für Ihre Geduld und Ihr Verständnis!

Nibelungenkorn ist Sieger im DVL-Ideenwettbewerb!

Geschrieben am 02.12.2021 | Kategorie(n) Beiträge

Vergangene Woche erhielten wir die schöne Nachricht, dass unser Projekt Nibelungenkorn im „DVL-Ideenwettbewerb Modellbetriebe Bioökonomie in den Mittelgebirgen Deutschlands“ von einer 12-köpfigen, hochkarätigen Jury zum Sieger in der Kategorie „Wertschöpfungsketten/Kooperation“ erklärt worden ist.
Wichtige Kriterien bei der Auswahl waren die Aspekte Innovation, Wertschöpfung für die Region, Wirtschaftlichkeit, Ausbaupotential, Erhalt der Kulturlandschaft sowie der Schutz von Umwelt, Biodiversität und Klima.
Wir sind sehr stolz auf das, was wir in Zusammenarbeit mit den anbauenden Landwirten, der Herrnmühle Reichelsheim und den weiterverarbeitenden Bäckern erreicht haben.
Die Siegerehrung sollte auf der Grünen Woche in Berlin stattfinden, die ja leider ausfällt. Wir informieren hier, wie es weitergeht.

Informationen zum Wettbewerb auf: Wettbewerb: DVL Ideenwettbewerb Bioökonomie in Mittelgebirgen

Glyphosatverbot in Wasserschutzgebieten

Geschrieben am 16.09.2021 | Kategorie(n) Beiträge

Seit dem 8. September gilt ein generelles Anwendungsverbot von Glyphosat in Wasserschutzgebieten sowie in Heilquellenschutzgebieten und besonderen Zonen in Biosphärenreservaten.

Außerhalb dieser Gebiete kann im Einzelfall auf Ackerflächen in Abhängigkeit von der Bodenbearbeitung und Erosionsgefährdung nach der Ernte bis zur Saat eine Anwendung erfolgen:

  • Bei Mulch- oder Direktsaat ist die Glyphosatanwendung auf Ackerflächen erlaubt!
  • Bei Pflugsaat ist die Glyphosatanwendung nur auf erosionsgefährdeten Standorten (CC-Wasser1 und 2) erlaubt. Auf nichterosionsgefährdeten Standorten ist bei Pflugsaat nur eine teilflächenspezifische Behandlung erlaubt, wenn bestimmte Problemunkräuter (z.B. Ackerkratzdistel, Ampfer, Quecke, …) bekämpft werden sollen.

Außerhalb dieser Gebiete darf auf Grünlandflächen Glyphosat nur auf Teilflächen eingesetzt werden, zur

  • Neuansaat auf erosionsgefährdeten Standorten oder Flächen, wo der Pflugeinsatz verboten ist,
  • Grünlanderneuerung bei Problemunkräutern/Giftpflanzen (z.B. Jakobskreuzkraut, Herbstzeitlose, …)

Eine Anwendung zur Sikkation ist prinzipiell überall verboten! 

Anwendung im Einzelfall bedeutet, dass zuvor alle anderen Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes und Alternativen beim Anbau geprüft wurden.  Eine gute Dokumentation ist dabei unerlässlich. Im Zweifelsfall sollte eine Rücksprache beim LLH und dem zuständigen Landwirtschaftsamt erfolgen!

Im Haus- und Kleingartenbereich sowie auf öffentlichen Flächen ist die Anwendung glyphosathaltiger PSM ab 8. September verboten. Mittel, für die noch bestandskräftige Zulassungen für diese Anwendungsbereiche bestehen, dürfen noch verwendet werden.