Herbst Nmin – die Beprobungskampagne hat begonnen
Die Beprobungskampagne für den Herbst-Nmin hat Anfang der Woche begonnen. Aufgrund der guten Witterung und der angenehmen Fahrbedingungen konnten bereits nahezu alle ausgewählten Flächen im Weschnitztal und in den Höhenlagen befahren werden.
Warum Nmin?
Nmin dient als wichtige Orientierung für Düngungsentscheidungen. Für die Landwirtschaft ist der Frühjahrs-Nmin eine entscheidende Kenngröße: Er beeinflusst maßgeblich die Düngungsplanung. Für die Wasserwirtschaft dient der Herbst-Nmin als Indikator für potenzielle Auswaschungen von Nitrat ins Grundwasser, insbesondere bei höheren Werten. Das hydrologische Winterhalbjahr ist entscheidend für die Grundwasserregeneration: In dieser Zeit ruht die Vegetation, Verdunstung ist geringer und Niederschlagswasser kann größtenteils versickern, wodurch wasserlösliche Stoffe in den Grundwasserleiter gelangen können.
Was bedeutet Nmin genau?
Nmin steht für Mineralischer Stickstoff und umfasst die Formen Nitrat (NO3-) und Ammonium (NH4+), die direkt von den Pflanzen aufgenommen werden können. Diese Formen machen nur einen Teil des gesamten Stickstoffs im Boden aus; der Großteil befindet sich in organischen Verbindungen.
Wie funktioniert der Nmin und welchen Einfluss hat der Boden?
Im Boden arbeiten Mikroorganismen daran, organische Stickstoffverbindungen abzubauen; dabei entstehen Nitrat und Ammonium. Die Aktivität der Mikroben hängt stark von Bodeneigenschaften sowie Temperatur, Bodenfeuchte und Sauerstoffzufuhr ab. Wenn der Boden noch kalt ist, sind Mikroben weniger aktiv. Wird der Boden gelockert und erhält Sauerstoff, steigt ihre Aktivität, und vorhandene organische Stickstoffverbindungen werden umgewandelt.
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Der Herbst ist kritisch – Ziel ist es jetzt, die Mineralisation zu bremsen, denn die Pflanzen stellen ihr Wachstum langsam ein und können das Nitrat somit nicht mehr aufnehmen. Es wird in tiefere Bodenschichten gespült und steht somit den Pflanzen im Frühjahr nicht oder erst sehr spät zur Verfügung. Zwischenfruchtanbau und das Vermeiden von intensiver Bodenbearbeitung tragen dazu bei, den Herbst-Nmin merklich zu minimieren.
Die DÜV erlaubt außerhalb der roten Gebiete noch eine Düngung bis Monatsende – sofern Bedarf besteht. Das ist rechtlich erlaubt, aber fachlich nicht immer sinnvoll. Die höchste Effizienz erzielen Gülle und Gärreste im wachsenden Bestand.
AUBI in Darmstadt-Dieburg: Runde Tische für Landwirtschaft, Jagd und Naturschutz
Geschrieben am 01.10.2025 | Kategorie(n) TermineIn den nächsten Wochen finden meist mittwochs oder montags ab 19:00 Uhr im Rahmen des AUBI (Agrarumwelt- Biodiversitätskonzept im Landkreis Darmstadt-Dieburg) in verschiedenen Kommunen ein Runder Tisch für Landwirtschaft, Jagd und Naturschutz statt, in dem es um Agrarumweltmaßnahmen zur Förderung der Biodiversität geht. Das ist nicht nur interessant, sondern auch wichtig. So können viele Blühstreifen auch eine Zusatzfunktion im Erosionsschutz erfüllen. Dafür ist es wichtig gemeinsame Ziele zu definieren und vielleicht sogar mögliche konzertierte Aktionen zu besprechen.
Wir weisen gerne auf die folgenden Termine hin:
Groß-Umstadt: Mittwoch, 1.Oktober, 19:00 Uhr, Stadthalle – Clubraum
Otzberg: Mittwoch, 8.Oktober, 19:00 Uhr, Volkshaus Ober-Klingen
Reinheim: Mittwoch, 15.Oktober, 19:00 Uhr, Rathaus Reinheim – Sitzungssaal
Groß-Bieberau: Montag. 20. Oktober, 19:00 Uhr, Alte Schmiede
Maisabreife – Ergebnisse vom 15. September
Geschrieben am 17.09.2025 | Kategorie(n) Aktuelles
Aktuelles vom Silomais
Am Montag, 15. September erfolgte die vierte, abschließende Beprobung von Frischmais in Südhessen. Die Silomaisernte ist in Teilen Südhessens bereits abgeschlossen oder wird in der aktuellen Woche durchgeführt. Die Ergebnisse der Beprobung entnehmen sie bitte dem PDF.
SBR? – Handlungsoptionen nach der frühen Rübenrodung im September
Der Anbau von Zuckerrüben und Kartoffeln ist infolge von Krankheitsübertragungen durch die Schilfglasflügelzikade stark gefährdet. Als Möglichkeit zur Eindämmung von SBR wird derzeit das Aushungern der Zikadennymphen diskutiert. Aushungern heißt: keine Begrünung mit potenziellen Wirtspflanzen. Derzeit wird vom Anbauverband die Folgekultur Mais nach Zuckerrüben empfohlen, sofern die Rüben erst ab Oktober (keine Begrünungspflicht!) gerodet werden.
Flächen, die über Winter mit einer Dauer von 5-6 Monaten brachliegen, sind aus Sicht des Wasser- und Bodenschutzes nicht hinnehmbar. Das Auswaschungs- und Erosionsrisiko werden massiv erhöht, die Bodenfruchtbarkeit und das Infiltrationsvermögen der Böden nimmt durch Verschlämmung ab.
Allerdings zeigen erste Versuchsergebnisse des Anbauverbandes auch, dass Flächen, die mit senfölhaltigen Pflanzen begrünt wurden (Senf, Ölrettich), vergleichbar niedrige Ausflugsraten von Zikaden im Folgejahr aufweisen, wie Brachflächen. Falls nachfolgend kein Getreide angebaut werden soll, sind die Lösung für pflanzenbauliche Alternativen also schon vorgezeichnet:
sehr früher Rodetermin (bis 20. September)
- Sofortige Einsaat von Raps als HF oder einer Cruciferen-Zwischenfrucht (Senf, Ölrettich) mit Einarbeitung im Frühjahr und nachfolgender Sommerung. Sofern Raps als Hauptfrucht nach Rüben gedrillt wird, kommen bei später Aussaat (in Gunstlagen bis 20. September) nur Hybridsorten in Frage. Dem Nacherntemanagement nach der Rapsernte kommt die größte Bedeutung zu, Ausfallrapssamen dürfen nicht im Boden vergraben werden.
früher bis mittlerer Rodetermin (bis Mitte Oktober)
- Sofortige Einsaat von Rübsen oder winterhartem Futterraps. Sofern doch nachfolgend eine Weizenaussaat (Winter/Wechsel/Sommer-Weizen) erfolgen soll, kann Direktsaat eine gute Option sein, damit die senfölhaltigen Wurzelexsudate eine längere Wirkdauer haben.
Sofern eine Begrünung nach der Ente aus pflanzenbaulicher Sicht keinen Erfolg mehr hat (niedrige Temperaturen, zu wenig Tageslicht) müssen Rübenköpfe und geschlegelte Blätter als Mindesterosionsschutzmaßnahme auf der Erdoberfläche verbleiben.
Der Anbau von Rübsen scheint aufgrund der geringen Ansprüche und der hohen Senfölgehalte in den meisten Sorten vielversprechend. Achten Sie darauf, möglichst keine erucasäurefreien oder glucosinolatarme Sorten anzubauen!
In einigen Kooperationsgebieten sind die Wasserversorger schon jetzt bereit, das Saatgut für die Begrünung nach den ZRüben zu bezuschussen. Auch der Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer hat bei der Versammlung am 8. September sein Interesse und Bereitschaft zur Mitwirkung bekundet. Bitte sprechen Sie uns bei Interesse darauf an.
Zum Downloaden bitte hier anklicken: 2025- SBR- Handlungsoptionen nach Zuckerrüben
Maisabreife – Ergebnisse vom 8. September
Geschrieben am 09.09.2025 | Kategorie(n) AllgemeinDie bis Anfang Mai gesäten Bestände erreichen die Siloreife in dieser Woche. Spät gesäte Bestände in höheren Lagen sollten bis Ende nächster Woche siloreife erreichen.
Die Ergebnisse der Beprobung vom 8. September finden Sie in dieser Tabelle:


