Rundbrief – 28. Mai 2020, Virtueller Feldrundgang

Geschrieben am 28.05.2020 | Kategorie(n) Allgemein

Für die meisten Kulturen wurde die Düngung abgeschlossen. In der kommenden Woche werden wir auf einigen wenigen Weizenflächen noch einmal Nitracheckanalysen durchführen, um abzuschätzen, wie die bislang durchgeführten Maßnahmen von den Pflanzen verwertet wurden.

Die Weizenbestände sind noch immer sehr gesund. In wenigen Fällen tritt Gelbrost auf. Braunrost kann noch kommen. Durch die prognostizierte trockene Witterung besteht auch kaum das Risiko einer Fusarieninfektion. Trockenperioden begünstigen eher Insekten. Getreidehähnchen treten in diesem Jahr relativ früh auf. Die Schadschwelle liegt bei 1 Larve/Fahnenblatt.

Von einigen Flächen wird jetzt Ganzpflanzensilage abgefahren und als Zweitfrucht Mais gesät. Für Biogasanlagen kommt auch Sorghum in Betracht. Bitte beachten Sie, dass Zweitfruchtmais aufgrund der kürzeren Vegetationsdauer einen niedrigeren Ertrag (30-40 % geringer) erzielt und damit auch einen geringeren Düngebedarf hat als der zeitig gesäte Mais. Auch wenn durch die Vornutzung die Nmin-Vorräte im Boden relativ gering sind, muss verhalten gedüngt werden, zumal aufgrund der besseren Bodenerwärmung eine schnelle N-Freisetzung aus der organischen Substanz erfolgt, sobald der Boden über etwas Feuchtigkeit verfügt. Zu Saat kann Gülle oder Gärsubstrat ausgebracht werden, allerdings kein Stallmist oder abgepresstes Gärsubstrat, da hier die Freisetzung zu spät erfolgt. Um ein schnelles Wachstum zu gewährleisten sollten Gülle/GS als Unterfußdüngung an die Saatreihe ausgebracht werden oder mit einer Unterfußdüngung ergänzt werden. Bitte kontaktieren Sie uns für eine Schnellanalyse (Nmin) aus dem Oberboden! Beachten Sie auch, dass im Zuge der novellierten Düngeverordnung binnen zwei Tage nach Düngung, die Dokumentation erfolgt sein muss!

Jetzt beginnt auch die Zeit für Maßnahmen zur Feldrandhygiene. Wenn Trespen oder Ackerwinden auftreten, sollten bei entsprechendem Besatz Wegraine und Feldränder einmal im Jahr gemäht oder gemulcht werden. In Hinblick auf Insekten und Bodenbrüter ist ein späterer Termin besser. Zeitlich versetztes Mähen (Hochschnitt!) von Teilabschnitten schützt viele Tiere. Wichtig ist, dass nicht zu tief gemulcht wird. Bei einem fast blanken Boden hat die Trespe ideale Auflaufbedingungen. Aber auch eine dicke Mulchschicht sollte vermieden werden, da ansonsten Pflanzen mit ausgeprägten unterirdischen Speicherorganen wie die rhizombildenden Disteln oder Brennnesseln oder Ampfer, …. gefördert werden.

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Ihr AGGL-Team