Rundbrief – 23. April 2020, Virtueller Feldrundgang

Geschrieben am 23.04.2020 | Kategorie(n) Allgemein

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Getreide:

Noch immer kein richtiges Wachstum, es ist viel zu trocken! Wir haben zwar noch einige Nitracheckmessungen gemacht, aber die N-Aufnahme bewegt sich zwischen Null und minimal. Bis zum nächsten Regen werden daher die Messungen eingestellt.Trockenriss im Weizen 2-2020-04-22 Trockenriss im Weizen-2020-04-22

In einigen Weizenbeständen macht sich der erste Gelbrost bemerkbar. Weizen ist in unserer Region im Stadium 32, früh gesäter Weizen erreicht schon Stadium 33.  Gerste schiebt das letzte Blatt.  Damit kann in der Gerste die Abschlussbehandlung gemacht werden. In Anbetracht der derzeitigen Trockenheit mit guter Durchlüftung und bei anhaltendem Ostwind braucht man sich jedoch nicht zu beeilen. Oft wurde wegen der Trockenheit auf den Einsatz von Wachstumsregler verzichtet. Ein Einsatz von Cerone sollte kurz vor dem Ährenschieben der Wintergerste erfolgen.

Noch einmal der Hinweis: Mit den anstehenden Pflanzenschutz- oder Einkürzungsmaßnahmen sollten Sie Spurenelemente ausbringen. Im Getreide sind das besonders Bor, Mangan und Zink. Zink hilft gegen physiologische Blattflecken, die besonders bei strahlungsreichen Tage und gestressten Pflanzen auftreten.  Diese Mikronährstoffe in Verbindung mit Bittersalz stärken die Pflanzen und können helfen, die nächsten trockenen Tage zu überstehen.

Der erste Mais läuft bereits auf, ebenso wie Körnerleguminosen. Körnerleguminosen lassen sich ab 4-5 cm Wuchshöhe auch gut striegeln. Das ist  in diesem Jahr eine gute Option, erst recht da die Bodenherbizide wegen der Trockenheit oft nicht ausreichend wirken.  Allerdings sollten Erbsen nicht mehr gestriegelt werden, wenn sie die ersten Ranken bilden. Planen Sie den Striegeleinsatz möglichst nachmittags, wenn der Turgor nachlässt und die Pflanzen biegsamer sind.

Erosionsschutz:

Im Nachgang zum letzten Rundbrief noch ein schönes Bild zum Erosionsschutz auf einem Rübenschlag.Erosionsschutzstreifen groß-verkleinertErosioschutzstreifen mit ZR

Gerade bei Rüben, Mais und Kartoffeln mit spätem Bestandesschluss ist die Erosionsgefahr besonders groß. Konservierende Bodenbearbeitung nach Zwischenfrüchten ist wichtig zur Erosionsminderung. Nach der Aussaat sollte auf nicht bestellten Rändern am Vorgewende bei den Kartoffeln und auf stark erosionsgefährdeten Standorten im Oberhangbereich, wo Erosion beginnt, möglichst entlang der Hangkonturen ca. 6-9 m breite Streifen mit Wintergerste gesät bzw. ausgestreut werden. Die Wintergerste bestockt sich nur und kann im derzeitigen Langtag keine Ähren bilden.  So kann wirkungsvoll der Erosion begegnet werden.