Rundbrief – 09. April 2020, Virtueller Feldrundgang
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Getreide:
Mit zunehmender Erwärmung und ausbleibenden Nachtfrösten kann das Getreide wieder wachsen. In Abhängigkeit von Bestandesdichte und Entwicklungsstadium steht jetzt oder in Kürze in den meisten Getreidebeständen die zweite Düngungsgabe an, sofern die erste Gabe nicht mit einem stabilisierten N-Dünger ausgebracht wurde. Hoffen wir auf Regen! Da für die nächsten Tage keine nennenswerte Niederschläge gemeldet sind, sollten vorzugsweise nitrathaltige Dünger eingesetzt werden.
Weizen ist in unserer Region zwischen Stadium 27 und 30/31. Spät gesäter Weizen hinkt deutlich hinterher. Gerste erscheint oft vom Wuchsbild weiter im Entwicklungsstadium als sie es tatsächlich ist. Erst nach Ostern wird Stadium 32 erreicht werden.
Bei unseren Nitracheckmessungen vom 6.-8. April war der WWeizen überwiegend im Stadium 29/30. Nur wenige Bestände hatten schon die 31 erreicht. Die gemessenen Werte variieren erheblich je nach Standort und bisheriger Düngung. Stickstoff aus organischer Düngung oder stabilisierten Mineraldüngern konnte besonders bei Ausbringung nach Mitte März bislang keine Wirkung erzielen.
Die warme und strahlungsreiche Witterung wird die Wirkung von Wachstumsreglern verstärken, so dass die Verringerung der Aufwandmengen geboten ist. Wenn Bestände geschwächt sind, sollte derzeit kein oder nur sehr wenig Wachstumsregler verabreicht werden. Bei dünnen Beständen kann Mn-Blattdünger zur Vitalisierung ausgebracht werden.
Mais:
Zur Maisaussaat kann die Aussage des letzten Rundbriefs wiederholt werden: Wasser sparen bei der Bodenbearbeitung! Die derzeitigen Temperaturen sollten besonders in Kaltluftsenken nicht zu frühen Maisaussaaten führen. Frühsaaten sind immer gefährdeter! Schnelle Feldaufgänge und zügiges Wachstum sind die beste Voraussetzung um Vogelfraß und Insekten zu überstehen. Wenn es wirklich trocken bleibt, dürfen die Bestände nicht zu dicht sein. Eine angepasste Aussaatstärke ist nur möglich, wenn ein zügiger Feldaufgang gewährleistet ist. Sofern eine Phosphordüngung zum Mais erforderlich ist, sollte wenn keine Unterfußdüngung erfolgt, das Phosphat in tiefere Bodenschichten eingebracht werden. Denn bei Trockenheit ist Phosphat im oberen Krumenbereich nur schlecht verfügbar.
Gerade bei reduzierter Bodenbearbeitung reichern sich die Nährstoffe wie Phosphor und Kali im oberen Krumenbereich an. Solche Standorte reagieren bei Trockenheit dann mit deutlichen Mangelsymptomen. Hohe Grundnährstoffversorgung im oberen Krumenbereich ist nur während der Jugendphase vorteilhaft. (Hinweis: Wenn Sie es genau wissen wollen, dann unterteilen Sie die Bodenproben für GN-Analysen in 0-15 cm und 15-30 cm).