Nmin Frühjahr 2025 und Hinweise zur Düngung
Höhenlagen Odenwald, Gersprenztal, Überwald und Weschnitztal
Die Nmin-Beprobung im Maßnahmenraum Bergstraße-Odenwald ist nun abgeschlossen, und alle Werte liegen vor. Der Mittelwert aller beprobten Flächen beträgt 37 kg N/ha im Weschnitztal und Überwald sowie 39 kg N/ha im hohen Odenwald und den Übergangslagen. Diese Werte sind relativ gleichmäßig über die Schichten verteilt. Trotz der ergiebigen Niederschläge im Winter ist die Verlagerung in tiefere Bodenschichten geringer als erwartet.
Die Einzelwerte zeigen jedoch ein weniger homogenes Bild: Unter Winterweizen bewegen sich die Nmin-Werte zwischen 14 kg N/ha und 75 kg N/ha, wobei ein Ausreißer mit 122 kg N/ha zu verzeichnen ist. Die Vorfrucht, mit Ausnahme von Leguminosen oder Raps, hat in diesem Frühjahr nur geringe Auswirkungen auf den Frühjahrs Nmin. Diese Schwankungen verdeutlichen die Bedeutung der Nmin-Werte für die eigenen Flächen. Werte für Ihre Standorte finden Sie unter Aktuelles.
Auf jedem Betrieb muss vor der ersten Düngemaßnahme die Düngebedarfsermittlung vorliegen. Diese muss jedes Jahr neu erstellt werden und reglementiert die Düngemenge. Daher wird es von unserer Seite keine allgemeine Düngeempfehlung zur Höhe der N-Düngung geben.
Die Nachtfröste im Februar wurden wegen der guten Bafahrbarkeit vielfach genutzt, um Zwischenfrüchte zu bearbeiten. Zudem hat der Frost die Strukturschäden am Oberboden teilweise aufgebrochen. Diese Risse sind vorteilhaft, da sie die Durchlüftung des Oberbodens verbessern und das Wurzelwachstum fördern. Leider besteht die Krümelstruktur nur in wenigen Zentimetern des Krumenbereichs. Spatenproben von unterschiedlichen Flächen zeigen, dass der Boden unterhalb der Krume vielfach dicht gelagert ist – dies sind nicht die besten Bedingungen für Pflanzenwurzeln und Mikroorganismen. Mit den frühlingshaften Temperaturen in den letzten Februartagen hat das Pflanzenwachstum eingesetzt. Gestresste Bestände regenerieren sich und ergrünen. Der Frost hat keine nennenswerten Pflanzenverluste verursacht.
Grundsätzlich gilt es, die Bestände zu kontrollieren! Gut bestockte Bestände, die ausreichend Triebe angelegt haben, sollten verhalten angedüngt werden. Bei Spätsaaten und kaum bestockten Beständen muss die Bestockung zeitnah gefördert werden.
Die Pflanzen nehmen die Nährstoffe über die Wurzeln auf.
Zu Vegetationsbeginn sollten ausreichend weiße, „neue“ Wurzelspitzen vorhanden sein. Schwaches Wurzelwachstum kann durch nitrathaltige Dünger angeregt werden.
Gülle, Gärreste und Mist sollten idealerweise nur bei guter Befahrbarkeit ausgebracht werden. Unter ungünstigen Bedingungen können die hohen Achslasten zu Verdichtungen führen.
Achten Sie unbedingt auf die Schwefel- und Borversorgung! Beide Elemente werden ausgewaschen. Besonders Gerste zeigt deutlich Symptome bei Schwefelmangel, während Bor bei Trockenheit festgelegt wird.
Zwischenfrüchte konservieren Nährstoffe, insbesondere Stickstoff, im Aufwuchs. Nach der Einarbeitung der Zwischenfrüchte mineralisiert der Stickstoff mit zunehmenden Bodentemperaturen.
Gerade die später räumenden Hackfrüchte nutzen diesen konservierten Stickstoff voll aus. Nicht nur für den Wasserschutz, sondern auch für Ihren wirtschaftlichen Erfolg ist es mehr als sinnvoll, mindestens den Stickstoff aus dem oberirdischen Aufwuchs voll in der Düngungsplanung anzurechnen.
Als Faustregel gilt: Je Zentimeter Wuchshöhe hat die Zwischenfrucht 1 kg N/ha konserviert.
Denken Sie auch an Analysen Ihrer betriebseigenen Wirtschaftsdünger (in den „roten Gebieten“ verpflichtend!). Vegetationsbegleitend bieten wir Nitracheck-Untersuchungen an. Wenn Interesse besteht, kommen Sie gerne auf uns zu!