Aktualisierung der Nmin-Werte – Rüben und Mais wasserschutzkonform düngen

Geschrieben am 25.03.2021 | Kategorie(n) Beiträge

Eine Aktualisierung der Nmin-Werte (Stand 24.03.21) im Reinheimer Hügelland kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden:
Nmin-Werte Reinheimer Hügelland (24.3.21)

Dre nachfolgende Rundbrief kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden:

Rundbrief Rüben und Mais

In diesem Jahr sind im Reinheimer Hügelland für gleiche Hauptfrüchte nur geringe Unterschiede zwischen den verschiedenen Gemarkungen festzustellen. Bitte beachten Sie: Sofern keine eigenen Bodenanalysen vorliegen, müssen unsere Werte bzw. die Richtwerte aus der LLH-Referenzflächenliste im gleichen Postleitzahlbereich für die DBE verwendet werden!

Um möglichst genaue Werte zu erhalten, lassen wir die Bodenproben zu den jeweiligen Kulturen und unter Berücksichtigung von regionalen Besonderheiten (z.B. Vegetationsbeginn, frühe Ausbringung stabilisierter N-Dünger, …) wie in der Abbildung dargestellt in verschiedenen Zeitfenstern entnehmen. Dabei muss außerdem für Transport und Analyse ein entsprechendes Zeitfenster berücksichtigt werden.

Mittlerweile liegen im Reinheimer Hügelland die ersten Ergebnisse für Sommerungen vor. Wer Sommergetreide anbaut, kann sich an den Werten zu Zuckerrüben orientieren.

Da im Reinheimer Hügelland vorzugsweise Lössstandorte beprobt werden, werden andere, meist durch Stauwasser beeinflusste Flächen separat ausgewertet. Der Stichprobenumfang ist klein, trotzdem ist gut zu erkennen, dass die Ergebnisse deutlich höher sind als unter den Lössstandorten. (Hier ist der Begriff humos bitte nicht mit der Definition in der DBE gleichzusetzen, da Humusgehalte > 4 % nicht erreicht werden.)

Die mittleren Nmin-Werte zu den Hackfrüchten unterscheiden sich nur wenig. Die Spanne zwischen den niedrigen und den hohen Nmin-Werten wird meist vom Einarbeitungstermin der Zwischenfrüchte beeinflusst. Bei zeitiger Einarbeitung werden höhere Nmin-Werte nachgewiesen als bei späterer Einarbeitung. Zunehmend wird auch in unserer Region früher eingearbeitet, weil durch die milderen Winter ein Abfrieren nicht mehr gewährleistet ist. Aber muss denn wirklich im Januar eingearbeitet werden? Reicht es nicht, wenn ggfs. mit der Messerwalze durchgeschnitten wird? Der Einsatz der Messerwalze belässt eine Mulchschicht auf dem Acker, die Erosion und Verschlämmung verhindert. Das Material kann so gut vorrotten und dient zudem den Regenwürmern als Nahrung. Bei der späteren Einarbeitung werden durch die Vorrotte positive Mikroorganismen gefördert, es kommt nicht zur Fäulnisbildung.

 

Für Zuckerrüben und Mais wurden je nach Ertragserwartung und Schlaghistorie einzelschlagbezogene Düngeempfehlungen zwischen 0 und >140 kg N/ha errechnet. Dabei muss jede/r Betriebsleiter/in darauf achten, dass in den roten Gebieten die 20%-Kürzung im Mittel der bewirtschafteten Flächen eingehalten wird. Wir haben daher für solche Flächen auch die jeweiligen DBE nach DÜV errechnet und verschickt. – In unseren Düngeempfehlungen schätzen wir sehr differenziert in Abhängigkeit von Betrieb, Fläche und Hauptfrucht das Mineralisierungspotenzial ein. Hackfrüchte können aufgrund des späteren Erntetermins sehr gut den bodenbürtigen Stickstoff verwerten. Hier sind N-Nachlieferungen zwischen 20-40 kg N/ha realistisch und müssen in die Düngeplanung miteinbezogen werden. Auch für organische Dünger gelten derzeit in Wasserschutzgebieten besondere Anrechnungen des Gesamt-N-Anteils, die sich sehr wohl bewährt haben:

 

Rindergülle, Gärsubstrat:                   60% z. HF, 20% z. FF

Schweinegülle:                                      70% z. HF, 20% z. FF

Stallmist:                                               40% z. HF, 30% z. FF

Geflügelmist, -trockenkot:                 60% z. HF, 20% z. FF

Kompost:                                               35% z. HF, 25% z. FF

 

Bitte handeln Sie nicht nach der Maßgabe, „was nicht verboten ist, ist erlaubt“. Die DÜV lässt durchaus die Ausbringung verschiedener organischer Dünger zur Hauptfrucht zu. Aber: die Nmin-Ergebnisse im Herbst zeigen immer wieder, dass Stallmist/Kompost + Gülle/GS zu Mais oder Z.Rüben in der Regel zu hohen bis höchsten Nmin-Werten führen.  Vermeiden Sie diese Kombinationen, bringen Sie den Mist mit Exaktstreuern ins Getreide aus oder legen Sie im Frühjahr ein Zwischenlager auf dem Feld an. Der gelagerte und gut verrottete Mist kann optimal zur Zwischenfrucht ausgebracht werden. Wir stehen Ihnen gerne dabei beratend zur Verfügung. – Verwenden Sie keine Nitrifikationshemmer, wenn Mist oder Kompost gefahren wurde oder die Zwischenfrucht sehr spät eingearbeitet wurde, ansonsten ist die verspätete Nachlieferung vorprogrammiert.

 

Wir wünschen Ihnen gutes Wetter und viel Erfolg für die anstehenden Feldarbeiten! Bleiben Sie gesund!