Herbst Nmin – die Beprobungskampagne hat begonnen

Geschrieben am 17.10.2025 | Kategorie(n) Aktuelles, Allgemein

Die Beprobungskampagne für den Herbst-Nmin hat Anfang der Woche begonnen. Aufgrund der guten Witterung und der angenehmen Fahrbedingungen konnten bereits nahezu alle ausgewählten Flächen im Weschnitztal und in den Höhenlagen befahren werden.

Warum Nmin?

Nmin dient als wichtige Orientierung für Düngungsentscheidungen. Für die Landwirtschaft ist der Frühjahrs-Nmin eine entscheidende Kenngröße: Er beeinflusst maßgeblich die Düngungsplanung. Für die Wasserwirtschaft dient der Herbst-Nmin als Indikator für potenzielle Auswaschungen von Nitrat ins Grundwasser, insbesondere bei höheren Werten. Das hydrologische Winterhalbjahr ist entscheidend für die Grundwasserregeneration: In dieser Zeit ruht die Vegetation, Verdunstung ist geringer und Niederschlagswasser kann größtenteils versickern, wodurch wasserlösliche Stoffe in den Grundwasserleiter gelangen können.

Was bedeutet Nmin genau?

Nmin steht für Mineralischer Stickstoff und umfasst die Formen Nitrat (NO3-) und Ammonium (NH4+), die direkt von den Pflanzen aufgenommen werden können. Diese Formen machen nur einen Teil des gesamten Stickstoffs im Boden aus; der Großteil befindet sich in organischen Verbindungen.

Wie funktioniert der Nmin und welchen Einfluss hat der Boden?

Im Boden arbeiten Mikroorganismen daran, organische Stickstoffverbindungen abzubauen; dabei entstehen Nitrat und Ammonium. Die Aktivität der Mikroben hängt stark von Bodeneigenschaften sowie Temperatur, Bodenfeuchte und Sauerstoffzufuhr ab. Wenn der Boden noch kalt ist, sind Mikroben weniger aktiv. Wird der Boden gelockert und erhält Sauerstoff, steigt ihre Aktivität, und vorhandene organische Stickstoffverbindungen werden umgewandelt.

 

Bild: Philipp Lutz,LutzPro

Der Herbst ist kritisch – Ziel ist es jetzt, die Mineralisation zu bremsen, denn die Pflanzen stellen ihr Wachstum langsam ein und können das Nitrat somit nicht mehr aufnehmen. Es wird in tiefere Bodenschichten gespült und steht somit den Pflanzen im Frühjahr nicht  oder erst sehr spät zur Verfügung. Zwischenfruchtanbau und das Vermeiden von intensiver Bodenbearbeitung  tragen dazu bei, den Herbst-Nmin merklich zu minimieren.

Die DÜV erlaubt außerhalb der roten Gebiete noch eine Düngung bis Monatsende – sofern Bedarf besteht. Das ist rechtlich erlaubt, aber fachlich nicht immer sinnvoll. Die höchste Effizienz erzielen Gülle und Gärreste im wachsenden Bestand.