Schöne Feiertage und einen guten Start in ein gutes Jahr 2024!

 

Es ist immer wieder schön, wenn Betriebe uns die Möglichkeit geben an Erfahrungen und Versuchen teilzuhaben.

Der Kreiselschläger Z-ex ist am 20. Oktober bei der Hof Seeger GbR im Einsatz.

Interessierte können die Technik im Einsatz sehen!

Weitere Infos zu dem Termin und zur Anfahrt sind dem PDF zu entnehmen.

Maschinenvorführung Z-ex

Feldbegehung im Herbst – Zwischenfrüchte, Winterungen

Herzliche Einladung zu Feldrundgängen mit AGGL und LLH und das sind unsere Themen:

  • Zwischenfrüchte für Bodenfruchtbarkeit, Grundwasser- und Erosionsschutz (Wie haben sich die Bestände entwickelt)
  • Allgemeine Informationen zum Pflanzenbau (aktuelle Situation und Pflanzenschutz)
  • Aussaat von Wintergetreide (Bodenbearbeitung und Sortenwahl)
  • In Otzberg starten wir mit der Besichtigung des Demoversuchs zur Bodenbearbeitung zur ZF-Aussaat. Darüber hinaus besteht für Neugierige und Interessierte die Möglichkeit sich eine Begleitsaat im Raps anzusehen

Treffpunkte am 10.10. 2023

10:00-12:00 Uhr    Otzberg, Bundenmühle

14:00-16:00 Uhr    Roßdorf, Rosenhof Rück/Fasanenhof Ewald

Treffpunkte am 12.10.2023

11:00-12:30 Uhr     Mörlenbach, Langklinger Hof

14:00-15:30 Uhr     Reichelsheim, Beerfurther Höhe

 

Die Rapsaussaat steht bevor und wieder einmal fordert uns die Witterung heraus. Während in den letzten Jahren oft die Trockenheit und Wasserversorgung der Keimpflanzen im Focus standen, ist es derzeit eher ein Zuviel an Wasser. Damit der Raps sich im Herbst gut entwickelt, gilt es einige Kriterien zu beachten.

Bodenstruktur?

Der Rapsertrag hängt maßgeblich von der Ausbildung einer guten Pfahlwurzel im Herbst ab. Verdichtungen, plattiges Gefüge sind unbedingt zu vermeiden. Der Boden ist durch die bisherigen Niederschläge meist zur Genüge abgesetzt. Es sollte aber geprüft werden, ob durch die Ernte Schadverdichtungen durch Fahrspuren aufgetreten sind. Hauptaugenmerk bei der Saatbettbereitung gilt der guten Krümelstruktur und dem Feinerdeanteil. Das ist durch eine flache Bearbeitung bis zum Saathorizont (max. 3 cm) zu erreichen. Wenn Stroh nicht abgefahren wurde, muss ggfs tiefer gearbeitet werden. In unserer Region hat kurz gehäckseltes Stroh nach einer zeitigen Getreideernte und zügiger Stoppelbearbeitung schon eine ausreichende Mürbigkeit, so dass hier bei entsprechender Aussaattechnik (exakte Ablagetiefe!) auf eine tiefere Bodenbearbeitung verzichtet werden kann. Auch das Andrücken/Anwalzen nach Bodenbearbeitung oder Saat ist zu hinterfragen. Oft reicht ein Striegel zum Glattziehen.

Aussaat: Einzelkornsaat oder Drillsaat?

Die Einzelkornsaat führt zu sehr gleichmäßigen Beständen. Aber Pflanzenverluste sind tunlichst zu vermeiden. Das bedeutet, gerade in einem feuchtwarmen Jahr wie diesem, muss eine intensive Schneckenkontrolle erfolgen. Rapspflanzen aus Einzelkornsaaten haben meist höhere Nährstoffkonzentrationen in den Einzelpflanzen als bei Drillsaaten. Das bedeutet, dass sie mit weniger Nährstoffen auskommen. Allerdings sollte, sofern notwendig, die Düngung gut platziert, also dicht an der Pflanze erfolgen (z.B. Unterfuß).

Düngung im Herbst?

Eine optimale Vorwinterentwicklung liegt vor, wenn der Raps bis zum Vegetationsende 50-70 kg N/ha in der oberirdischen Substanz aufgenommen hat. Je nach Vorfrucht reicht dafür der verfügbare N im Boden aus. Falls eine N-Düngung zu Raps erwogen wird, ist die DÜV zu beachten. Es muss eine Düngebedarfsermittlung für jede Fläche, die gedüngt werden soll, erstellt werden. Achtung: die N-Menge, die im Herbst zu Raps erfolgt, muss bei der N-Bedarfsermittlung im Frühjahr voll angerechnet werden! Darüber hinaus ergeben sich Unterschiede in Abhängigkeit von der Nitratgefährdung.

rote Gebiete: vor der Düngung ist  eine Nmin-Analyse bis 60 cm in 2 Schichten (0-30 cm und 30-60 cm) Pflicht. Eine N-Düngung ist nur erlaubt, wenn der Nmin < 45 kg N/ha für die Schichtensumme 0-60 cm beträgt. Es müssen die eigenen Schläge beprobt werden. Wenn die Schläge vergleichbare Standortbedingungen (Boden, Vorfrucht etc) aufweisen, können sie zu Bewirtschaftungseinheiten zusammengelegt werden. Nur einer muss davon als Referenzschlag beprobt werden. Hinweis: unbedingt auf Kühlung der Bodenproben achten (sowohl bei der Lagerung als auch beim Transport). In nicht gekühlten Bodenproben findet weiter Mineralisation statt, die zu Verfälschungen der Analysenwerte führen.

Die Tabelle zeigt zur Orientierung die bislang ermittelten Nmin-Werte unserer Nacherntebeprobungen. Sie ersetzt nicht die eigene Beprobung! Für die Folgekultur Raps in roten Gebieten ist anzunehmen, das nach Gerste, Roggen, Triticale der Nmin-Werte < 45 kg voraussichtlich eingehalten wird. Besonders nach später Weizenernte kann der Wert darüber liegen, so dass eine N-Düngung nicht nötig – und auch nicht zugelassen – ist.

Anzahl nach Erntefrucht 0-30 cm 30-60 cm 0-60 cm
9 W.Gerste 17 5 22
17 W.Weizen 35 10 45
4 Roggen/Triticale 25 10 35

In nicht roten Gebieten ist die 30/60er Regelung bei der N-Ausbringung zu beachten.

Aufgrund der ergiebigen Niederschläge ist in diesem Herbst auf eine ausreichende Versorgung mit Bor zu achten! Bor ist für alle Pflanzen ein bedeutender Mikro-Nährstoff. Raps reagiert besonders empfindlich auf Bormangel. Bor wird nicht nur bei Trockenheit und/oder hohen pH-Werten im Boden festgelegt, sondern er kann auch ausgewaschen werden. Die Borversorgung kann über das Blatt oder über den Boden mit 150-300 g/ha sichergestellt werden.

Raps liebt kalkhaltige Böden. Daher empfiehlt es sich, auf Böden mit geringem Kalkgehalt vor der Saat Branntkalk auszubringen. Achtung: ein hoher pH-Wert korreliert oft, aber nicht immer mit dem Kalkgehalt des Bodens. EUF-Analysen weisen den Kalkgehalt aus, bei LUFA-Analysen ist neben dem pH-Wert auf die Kennzeichnung des Kalkgehalts zu achten. Wenn ein „++“ vorliegt, braucht keine Kalkung zu erfolgen, ansonsten sollte ein Test mit Salzsäure erfolgen.

Schadinsekten?

Insektizidbeizen werden zunehmend eingeschränkt. Pflanzenbauliche Lösungen bieten sich an. Begleitpflanzen im Mischfruchtanbau können den Schadinsektenbefall, z.B. durch die Kohlfliege im Herbst, aber auch Rapserdfloh reduzieren. Begleitsaaten führen zur Reduzierung der adulten Erdflöhe (Agroscope Schweiz). Darüberhinaus hat die LFA Mecklenburg/Vorpommern nachweisen können, dass Winterrapserträge durch Untersaaten mit Ackerbohne und Blauer Lupine um jeweils etwa 3 dt/ha höher sind als ohne Leguminosen. Demgegenüber hatte die Herbstdüngung mit 40 kg N/ha keinen messbaren Effekt auf den Rapsertrag.

Mittlerweile bieten einige Saatzuchthäuser eigene Mischungen von Begleitsaaten zu ihren Rapssorten an. Bewährt haben sich Begleitsaaten mit Mischungen aus Leguminosen, Öllein (ca. 10% als Fangpflanze für Rapserdflöhe) und etwas Phacelia (max. 10 %).

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Die extremen Wetterlagen bestimmen in diesem Jahr den Rhythmus – Dauerregen im Frühjahr, Trockenheit und wieder Regen zur Ernte. Unser letztes Rundschreiben vor etwas mehr als drei Wochen war noch geprägt von der Sorge um ausbleibende Niederschläge. Mittlerweile sind seit dem 18. Juli mehr als 150 l Regen gefallen und davon der überwiegende Teil in der ersten Augustdekade. Noch sind die Erntearbeiten nicht vollständig abgeschlossen. Vielerorts liegt das Stroh noch im Schwad auf der Fläche – wohl denen, die einen Schwadlüfter zum Einsatz bringen können.

Wenn es vor drei Wochen noch die Trockenheit war und die Frage nach wassersparender Stoppelbearbeitung im Vordergrund stand, ist es jetzt die Sorge um eine bodenschonende Bearbeitung. Die Befahrung von nassen Böden birgt immer das Risiko die Bodenstruktur zu zerstören. Wir empfehlen mittels Spatenprobe zu überprüfen, ob das Bodengefüge noch intakt ist. Dazu eine Bodenkachel auf dem Feld ablegen. Bei intakter Bodenstruktur sollte die Bodenkachel nach 4 Stunden sichtbar abgetrocknet sein. Lassen sich nach dieser Zeit noch sichtbare Würste formen und trocknet die Bodenkachel kaum ab, ist die Krümelstruktur des Bodens gestört.

Erntebarometer

Die aktuelle Regenpause muss genutzt werden, um die Ernte voranzubringen. Was jetzt noch auf dem Halm steht, wird nur mit Verlusten an Ertrag und Qualität eingebracht werden. Achten Sie auf eine ausreichende Belüftung des Ernteguts.

Zwischenfrucht

Durch die Verzögerung der Erntearbeiten verzögert sich auch die Zwischenfruchtaussaat. Wo noch keine Zwischenfrüchte gesät wurden, sind jetzt spätsaatverträglichere Mischungen gefragt, die bei kürzeren Tageslängen noch ausreichend Frischmasse bilden. Die Folgefrucht bestimmt maßgeblich die Auswahl der Zwischenfrucht. Priorität haben Flächen, auf denen im kommenden Jahr Kartoffeln stehen werden, gefolgt von den Rübenstandorten. Dort wo Mais oder Sommergetreide stehen wird, sind Auswahlmöglichkeiten und Zeitfenster für den Zwischenfruchtanbau größer. Bei Fragen zur Sortenwahl setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung. Phacelia, Lein und Sonnenblume wären eine kruziferen-freie Mischung, die recht spätsaatverträglich ist!

Raps

Die Böden sind bis unterhalb der Krume durchfeuchtet. Unter diesen Bedingungen ein fein abgesetztes, krümeliges Saatbett für den Raps zu schaffen, wird neben der Beizausstattung die große Herausforderung bei der Rapsbestellung sein. Ob Raps im roten Gebiet im Herbst gedüngt werden kann (auch Kalkstickstoff!) hängt davon ab, ob in der Bodenschicht 0-60 cm weniger als 45 kg N/ha vorliegen. Legume Beisaaten im Raps können hilfreich sein, um Insekten abzulenken, aber auch um den Raps mit Stickstoff zu versorgen.

Unser Feldtag mit Maschinenvorführung am 25. Juli ist im wahrsten Sinne des Wortes „… ins Wasser gefallen“. In der Variante Direktsaat läuft die Zwischenfrucht schon auf, die Restfläche konnte heute erst gesät werden.

 

Weaving mit Strohmulch

Weaving ohne Stroh

Nachernte Nmin:

Wie in den Vorjahren wurden auf repräsentativen Flächen Nachernte Nmin Bodenproben gezogen. Sind unmittelbar nach der Ernte keine nennenswerten Stickstoffmengen in den Bodenschichten, kann davon ausgegangen werden, dass angepasst und bedarfsgerecht gedüngt wurde.

Übersicht Nachernte Nmin

Neben den wirklich herausfordernden Witterungsbedingungen ist es die Vielzahl an Gesetzen, Verordnungen und Vorgaben, die berücksichtigt werden müssen. Das ist nicht immer einfach.

Unser TIPP: Priorisieren Sie! Was ist für Ihre Flächen und Ihren Betrieb relevant!

Sofern eine Herbstdüngung auf ihren Flächen erfolgt, denken Sie an die erforderliche DBE.   Die LWK Niedersachsen hat einen GAP-Rechner online gestellt:

https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/news/39194_GAP_2023_Rechner

Der GAP-Rechner ermöglicht die Planung und Prüfung der Fruchtwechsel- und Bracheverpflichtung sowie der freiwilligen Ökoregelungen.

Bei Fragen zur Düngung und zur DÜV oder zu GAP und GLÖZ setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung!