Die unten stehende Tabelle kann für die Düngeberechnung verwendet werden. Sie wird bei Vorliegen weiterer Werte zeitnah aktualisiert.

Gute Nährstoffversorgung der Rapsbestände durch gute Vorwinter-Aufnahmen

Der bisherige milde Winter mit wenigen Frosttagen hat dazu geführt, dass es auf den Rapsschlägen kaum zu Pflanzenverlusten kam. Überfahrten mit dem N-Sensor am 24./25. November zeigten, dass auf den meisten Flächen gleichmäßige und kräftige Bestände stehen. Auffallend gut präsentieren sich Bestände, die im Einzelkornsaatverfahren ausgesät wurden.

Von den 29 gescannten Beständen wiesen nur 3 Flächen N-Aufnahmen  < 50 kg N/ha im Herbst auf. Im Mittel haben die gescannten Bestände 74 kg N/ha aufgenommen.

Somit liegt die mittlere Herbst-N-Aufnahme über dem Basiswert von 50 kg N/ha. In diesem Falle kann die Differenz zwischen N-Aufnahme und Basiswert zu 70 % angerechnet werden und von der 1. N-Gabe im Frühjahr abgezogen werden.

 

Die Nmin-Werte von bislang 7 beprobten Rapsflächen liegen in 0-90 cm  zwischen 13 und 42 kg NO3-N/ha und betragen im Mittel 27 kg NO3-N/ha. In Abhängigkeit von der Ertragserwartung wird daher  eine Stickstoffdüngung von ca. 150 kg N/ha meist ausreichend sein und in der Regel auch der DBE entsprechen.

Bitte beachten Sie, dass für die Ertragserwartung ein fünf-jähriger Durchschnittswert herangezogen werden muss. Sofern eine Abweichung > 20 % zum Vorjahr besteht, kann dieses Jahr gestrichen werden und statt dessen der Vorjahreswert gedopplet werden.

Bitte beachten Sie, dass die organische Düngung des Vorjahres ist mit 20 % des N-Gehaltes zu berücksichtigen ist (Gülle/Gärrest). Bei einer Herbstgabe von 60 kg Gesamt-N somit 12 kg N.

Auch wenn der N-Düngebedarf gefühlt niedrig erscheint, so hat das vergangene Jahr doch gezeigt, dass Erträge von mehr als 50 dt/ha auch mit N-Mengen (Frühjahr) < 150 kg N/ha realisiert werden konnten. Entscheidend ist beim Raps eine gute Vorwinteraufnahme und eine gute Schädlingskontrolle. Lassen Sie sich nicht beunruhigen: Langjährige amtliche Düngungsversuche haben bislang immer bestätigt, dass erst ab einem Düngungsunterschied von 50 kg N/ha die Einflüsse der Düngungsmenge sich statistisch absichern lassen.

Auch wenn es in den kommenden Tagen zu Blatt- oder Pflanzenverlusten durch Frost kommen sollte, sind die Wurzelhälse kräftig genug, um einen ausreichenden Wiederaustrieb zu gewährleisten, sofern die Vegetationskegel nicht geschädigt werden.

Die Verwendung nitrathaltiger Dünger im Raps führt meist dazu, dass die Pflanzen zu sehr ins Kraut gehen. Eine ammoniumbetonte Düngung hat sich im Raps bewährt. Allerdings sollten schwach entwickelte Bestände mit 20-30 kg NO3-N/ha angeschoben werden.

Schnellwirkende Stickstoffdünger sind weiterhin angebracht, sofern der Frühjahrs Nmin < 20 kg /ha in 0-90 cm beträgt sowie bei stark ausgekühlten Böden oder einem verspäteten Düngungstermin . Ein später Vegetationsbeginn und das absolute Aufbringungsverbot von Düngern auf gefrorenem Boden verlagern möglicherweise die erst N Gabe.

Falls die Düngung mit stabilisiertem N-Dünger geplant ist, sollte die Gabe einmalig bei Befahrbarkeit und frostfreiem Boden erfolgen!

Für Fragen oder zur Erstellung von Streukarten stehen wir gerne zur Verfügung!

Diesen Rundbrief können Sie als pdf-Datei herunterladen: Hinweise zur Rapsdüngung

Die Gülleverschlauchung kann im Einzelfall eine Möglichkeit sein, die Wirtschaftsdünger im Einzelfall bedarfsgerecht in immer enger werdenden Zeitfenstern auszubringen.

Entnehmen Sie dem beigefügten Flyer notwendige Informationen dazu vom MR Kraichgau-Rhein-Neckar und der MR Güllegemeinschaft GbR.

Flyer Gülleverschlauchung