Rundbrief – 03. April 2020, Virtueller Feldrundgang

Geschrieben am 02.04.2020 | Kategorie(n) Allgemein

 

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Nmin-Werte:

Im März wurden  die letzten Bodenproben für die Hauptfrüchte Mais und Kartoffeln von ausgewählten Flächen entnommen. In der Tabelle sind die durchschnittlichen Ergebnisse im Raum Bergstraße-Odenwald  aufgelistet. Lediglich unter den Maisflächen waren deutliche regionale Unterschiede zwischen den Gunstlagen im Reinheimer Hügelland und dem Odenwald festzustellen.

Diese Tabellenwerte  können für die Düngebedarfsermittlung verwendet werden, sofern keine eigenen Ergebnisse vorliegen.

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Auf  allen beprobten Sommerungsflächen waren im vergangenen Jahr Zwischenfrüchte angebaut. Im Herbst letzten Jahres wurden Aufwuchsermittlungen durchgeführt, um die N-Aufnahme der Zwischenfrüchte zu ermitteln. Dabei wurde im Reinheimer Hügelland ein Mittelwert von 60 kg N/ha in der oberirdischen Substanz festgestellt. In den höheren Lagen des Odenwaldes waren die N-Aufnahmen oft geringer. Da es in dem Winter zu keiner ausgeprägten Vegetationsruhe kam, ist davon auszugehen, dass der Umsetzung der Zwischenfrüchte eher noch mehr Stickstoff der folgenden Kultur zur Verfügung gestellt werden kann. Eine pauschale Anrechnung von nur 20 kg N/ha laut DBE wird den tatsächlichen Gegebenheiten nicht gerecht.

In den letzten Tagen ging infolge der guten Befahrbarkeit die Bestellung der Flächen gut voran, allerdings stagniert die Vegetation durch die kalten Nächte.

Getreide:
Nachtfröste und Trockenheit bremst das Getreide aus. Vom Einsatz von Wachstumsreglern ist abzuraten, bis die Bestände wieder wirklich wachsen.  Bei staunässegeschädigten Beständen muss auf jeden Fall gewartet werden, bis deutliches Wurzelwachstum eingesetzt hat. Bei hohen Temperaturen und Wassermangel sind die Auswandmengen um 20-25 % zu reduzieren!

Frühgesäter Weizen dürfte je nach Aussatttermin in der kommenden Woche Stadium 30 erreichen.

Bei unseren Nitracheckmessungen am 30./31. März war die WGerste überwiegend im Stadium 30, Einige Bestände sogar schon kurz vor 31. Wenn die Temperaturen auch nachts verlässlich über 0°C liegen kann ab EC31/32 eingekürzt werden.

W.Gerste, die ab dem 15. März und vor Beginn der Kälteperiode gedüngt wurde, hat zunächst die Düngung gut verwertet. Wurde erst am 20.03. gedüngt oder langsam wirkende N-Dünger verwendet, ist zum derzeitigen Zeitpunkt kaum eine Wirkung zu erkennen.

Tabelle: Nitracheck Ende März in W.Gerste

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Im vergangenen Jahr wurden letztmals Demoversuche zur Gülle(Gärsubstratausbringung zur Wintergerste angelegt. Die Ergebnisse der Nitracheckmessungen der Varianten mit bzw. ohne Düngung zur Saat zeigen, dass weniger die Herbstdüngung als vielmehr teilflächenspezifische Unterschiede Einfluss auf die N-Aufnahme der Pflanzen zum derzeitigen Zeitpunkt aufweisen.

Tabelle: Nitracheck Ende März in W.Gerste mit/ ohne Düngung im Herbst

 

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Raps:
Hier bleibt abzuwarten, wie die Bestände die frostigen Nächte verkraftet haben. Durch die Fröste kann man beobachten, dass die Triebe sich krümmen und an Stabilität einbüßen. Allerdings erholen sie sich im Laufe des Tages wieder, wenn der Turgor (Zelldruck) wieder aufgebaut werden kann. Schwieriger wird es, wenn der Haupttrieb deutliche Frostrisse aufweist. Zum derzeitigen Zeitpunkt können die Pflanzen aber noch Seitentriebe bilden. Mit etwas Glück haben die Hüllblätter um die Knospen die Blüten ausreichend schützen können. Frostgeschädigte Blüten sind daran zu erkennen, dass am Haupttrieb und an den Seitentrieben in vergleichbaren Abschnitten kein Schotenansatz vorhanden ist.   Da es jeden Tag wieder wärmer wird, steht die Schädlingsbekämpfung im Vordergrund.

Zuckerrüben:
Die Rübenaussaat hat in unserer Region den Höhepunkt erreicht. Damit der Wasseranschluss in die unteren Bodenschichten erhalten bleibt, sollte nicht zu tief gearbeitet werden. Die stark verkrustete Krume musste häufig zweimal mit dem Kompaktor bearbeitet werden.  Achten Sie auf Mäuse und Schnecken!

Mais:
Nach wie vor ist die Einsparung von Wasser bei der Bodenbearbeitung oberstes Gebot. Arbeiten Sie so flach wie möglich.